Sebastian Steineke im Bundestag
Sebastian Steineke von der CDU zieht erneut in den Bundestag ein, während die SPD auch in Neuruppin und Umgebung einbricht. So kommentieren die Direktkandidaten der Region das Ergebnis der Bundestagswahl.
Bis zwei Uhr nachts blieb Sebastian Steineke wach. Dann legte sich der Neuruppiner CDU-Direktkandidat für den Wahlkreis 56 glücklich, aber letztlich zu müde hin, um noch die allerletzten Ergebnisse der Bundestagswahl abzuwarten. Allerdings war es da schon so gut wie sicher, dass Steineke wieder in den Bundestag einzieht, und zwar über den Listenplatz der Brandenburger CDU. Er stand auf Platz vier.
Sebastian Steineke sitzt seit 2013 im Bundestag
Gegen 3.30 Uhr war es dann tatsächlich sicher, dass der Neuruppiner CDU-Kandidat seine dritte Legislaturperiode nach 2013 und 2017 wieder im Bundestag haben wird. 2021 war er auch zur Wahl angetreten, musste sich aber der SPD-Kandidatin Wiebke Papenbrock geschlagen geben, die damals das Direktmandat holte. Jetzt muss Papenbrock demnächst ihr Berliner Büro im Abgeordnetenhaus räumen. In Ostprignitz-Ruppin scheiterte sie krachend, wie die gesamte SPD.
Wiebke Papenbrock verlor knapp 11 Prozent bei den Erst- und etwa 18 Prozent bei den Zweitstimmen. „Dass die SPD in Brandenburg derart abstürzt, war so nicht abzusehen“, sagt Sebastian Steineke am Montag, 24. Februar.
Unabhängig davon können aber weder die CDU, obwohl Steineke leicht zulegte im Vergleich zu 2021, noch die SPD-Kandidatin mit dem Ergebnis der AfD standhalten. Diese konnte im Wahlkreis 56 (Prignitz - Ostprignitz-Ruppin - Havelland I) ihre Stimmenanteile nahezu verdoppeln, was sich im bundesweiten Trend widerspiegelt.
Damit wird künftig nur Sebastian Steineke im Bundestag für den Wahlkreis 56 in Regierungsverantwortung sein. Da gab es schon einmal ganz andere Zeiten, als sich von 2013 bis 2021 mit Kirsten Tackmann (Linke), Dagmar Ziegler (SPD) und Steinke (CDU) drei Bundestagsabgeordnete für die Belange von Ostprignitz-Ruppin, der Prignitz und Teilen Havellands einsetzen konnten.
In einem Gespräch vor der Bundestagswahl hatte Sebastian Steineke gesagt, dass er sich eine mögliche Regierungsbeteiligung der SPD nur ohne den alten Bundeskanzler Olaf Scholz vorstellen kann. Nach dem Wahlergebnis und den Aussagen von Scholz am Wahlabend wird das sehr wahrscheinlich auch so eintreffen. Steineke hofft auf eine rasche Regierungsbildung bis Ostern.
Steineke saß schon einmal acht Jahre im Rechtsausschuss
Noch etwas bedeckt hält sich Steineke, was sein künftiges Aufgabengebiet im Bundestag betrifft. Schon einmal hat der Rechtsanwalt acht Jahre lang im Rechtsausschuss gearbeitet. „Da müssen wir abwarten, wie die neuen Zuschnitte der künftigen Ministerien sein werden. Erst wenn die stehen, dann werden auch die Ausschüsse verteilt.“
Schon sieht er aber, dass es eine „große Herausforderung“ sein wird, mit einer derart angewachsenen AfD-Opposition im Bundestag umzugehen. Der Umgang werde sich seiner Ansicht noch einmal verschärfen seitens der AfD.
Neben der neuen Aufgabe in Berlin will Steineke seine Mandatsposten und Aufgaben sowohl im Stadt- und Kreisparlament in Neuruppin als auch im Landesvorstand Brandenburg behalten. Steineke: „Das habe ich vorher auch so gemacht.“
Lesen Sie hier weiter: