CDU-Kreisverband Prignitz

Ein Politologe ist neuer CDU-Chef in Wittenberge

Roland Quiatkowski will "gewisser Lethargie" in der Stadt entgegenwirken
Roland Quiatkowski ist Neu-Wittenberger und seit einem knappen Vierteljahr auch der Mann an der Spitze des CDU-Ortsverbandes. Für den "Prignitzer" frage Barbara Haak nach dem Woher und nach den politischen Ambitionen des bislang doch noch recht wenig bekannten CDU-Ortschefs.

Sie sind Neu-Wittenberger und im November bereits an die Spitze der hiesigen CDU gewählt worden. Was muss man über Sie wissen, um Sie einordnen zu können?

Roland Quiatkowski:
Ich stamme aus der Nähe, bin in Ostburg geboren, habe dort das Abitur gemacht und nach dem Wehrdienst in Leipzig studiert. Von Beruf bin ich jetzt Diplom-Politologe.

Ich wollte wieder zurück Richtung Heimat, in die Nähe von Eltern und Schwiegereltern. Familie ist mir wichtig. Es muss auch Leute geben, die nicht in den großen Zentren leben. Meine Frau hat nach dem Studium hier eine Arbeitsstelle gefunden. Daher unsere Wahl für Wittenberge.

Womit verdient man als Politologe in Wittenberge sein Geld?

Derzeit bin ich Mitarbeiter beim CDU-Landtagsabgeordneten Gordon Hoffmann. Er ist ja Wittenberger.

Resultiert aus dieser Tätigkeit auch Ihr politisches Engagement?

Das war ursprünglich nicht so gedacht. Als Politologe ist man nicht automatisch daran interessiert, selbst aktiv zu werden. Hier in Wittenberge ist mir dann aber auch durch die Zusammenarbeit mit Gordon Hoffmann der Gedanke gekommen, selbst Politik zu gestalten, zu sehen, wie vieles von dem Erlernten in der Praxis funktioniert.

Hinzu kommt, dass ich selbst etwas enttäuscht bin von Wittenberge.

In welcher Hinsicht?

Ich habe das Gefühl, hier herrscht eine gewisse Lethargie, der man sich ausgeliefert fühlt. Es haben sich Dinge angestaut, über die aus Gewohnheitsgründen hinweggeguckt wird, weil man an sie gewöhnt ist. Wenn man mit neuen Augen guckt, fallen sie einem auf.

Können Sie das an einem Beispiel verdeutlichen?

Es ist nur eine Kleinigkeit, aber trotzdem ärgerlich. Am Fußgängerüberweg am Marie-Curie-Gymnasium steht bei Regen immer eine große Pfütze. Warum ist das noch niemandem aufgefallen, hier sollen Kinder sicher über die Straße, nicht nassen Fußes. Das sind Kleinigkeiten, die doch schnell zu beheben sein müssten.

Als CDU-Vorsitzender wollen Sie also Veränderungen vorantreiben?

Nicht ich allein, aber ich auch. Ich denke, ich bin in der Lage, mich einzubringen, positive Veränderungen zu bewirken. In der CDU kann man das mit größerer Wirkung, davon bin ich überzeugt. Deshalb bin ich seit einem Jahr Mitglied und vor kurzem zum Ortsvorsitzenden gewählt worden.

Eine beachtenswerte Karriere...

Ich hatte mich zur Kandidatur entschlossen, weil ich in den Monaten meiner Mitgliedschaft auf Menschen gestoßen bin, die mir angenehm und voller Tatendrang sind. Mit ihnen gemeinsam kann man etwas bewegen. Wenn ich hier Detlef Benecke, Karl-Heinz Straßburg und Gerd Richter nenne, stehen sie beispielhaft für Wittenberger, die Verhältnisse ändern möchten und diesen nicht erliegen.

Wie gehen Sie an das Amt heran?

Ich mache mich mit Personen und Örtlichkeiten vertraut, bekomme beispielsweise von den Genannten viele Tipps und Hinweise. Da ich mich intensiv mit Entwicklungen und Problemen in Einrichtungen und Firmen vertraut machen möchte, will ich in der nächsten Zeit viele Kontakte knüpfen. Gern bin ich bereit, auf Einladung unkompliziert vorbei zu schauen.

Kommunalwahlen stehen bald wieder an. Haben Sie schon einmal über einen Sitz im Stadtparlament nachgedacht?

Es liegt im Rahmen des Denkbaren, dass ich zur Wahl antrete. Entschieden ist aber noch nichts. Es muss in Ruhe durchdacht und besprochen werden. Dafür ist ja auch noch Zeit.